Vor
vielen, vielen
Jahren lebte das Zwerglein Mirandola in einer Baumhöhle ganz
nahe
bei einem
Dorf. Mirandola war nie allein sie hatte nämlich im Wald viele
Freunde. Schon
ganz früh am Morgen sangen ihr die Vögel des Waldes
ein
fröhliches Lied und
berichteten Mirandola, wo sie die besten Beeren und Kräuter
finden
könne.
Meistens kam dann Frau Eichhörnchen auf einen Besuch und
erzählte Mirandola die
Neuigkeiten des Waldes. Als sie so zusammensassen, hörten sie
ein
lautes
Rascheln vor der Baumhöhle , es war der Igel Emil. Er brachte
Mirandola einen
Apfel zum Frühstück und zwar war der Apfel
aufgesteckt auf
seinen Stacheln.
Frau Eichhörnchen und Mirandola freuten sich sehr
über den
schönen Apfel und
bedankten sich bei Emil, der aber grunzte nur etwas vor sich hin und
ging
weiter zu seinem Schlafplatz. Emil schläft nämlich
tagsüber und nur nachts
spaziert er durch den Wald und sucht sich etwas zum Essen. Kaum war
Emil weg,
rannte die Maus Alja aufgeregt in die Baumhöhle zu Mirandola
und
erzählte, dass
die Katze vom Dorf über Nacht im Wald gewesen sei und nun
könne sie ihren
Bruder nicht mehr finden, sicher habe die Katze ihren Bruder gefressen.
Dabei
zitterten ihre Barthaare ganz schrecklich vor Aufregung. Frau
Eichhörnchen
versprach, durch die Baumwipfel zu flitzen, um von oben den Bruder von
Alja zu
finden.
Als sie
in
der Baumhöhle auf die Rückkehr von Frau
Eichhörnchen
warteten, polterte es laut auf dem Waldboden. Die Maus Alja verkroch
sich vor
Angst in die hinterste Ecke der Höhle, doch Mirandola ging
hinaus
um
nachzusehen und prallte fast mit dem Fuchs Eliot zusammen.
„Sag
mal Mirandola,
weißt du wo die Maus Alja ist, ich möchte mit ihr
spielen“.Mirandola
wusste aber genau, dass Eliot die
Maus Alja einfach fressen
wollte und gar nicht mit ihr spielen und schickte Eliot weg. Sie begann
nun
Kräuter zu sammeln für den Winter. In
der Baumhöhle hatte sie schon einen ganz schönen
Vorrat
getrockneter
Kräuter, Beeren und Pilze. Im Winter, wenn der ganze Waldboden
voller Schnee
ist, kann man nichts Gutes finden zum Essen.Es
war ein
wunderschöner Tag,
die Sonne schien durch die Bäume und erwärmte den
Waldboden.
Die Vögel sangen
in den Bäumen ihre schönsten Lieder doch Mirandola
wurde
nicht so richtig froh.
Sie dachte an den Winter und an die vielen einsamen Stunden in der
Baumhöhle,
ja und viele ihrer Freunde machten nämlich einen Winterschlaf
und
kamen erst im
Frühling wieder zu Besuch. Mirandola setzte sich auf den
Waldboden
– plötzlich
schoss ihr ein Gedanke durch den Kopf: „Ich habe schon soviel
Vorrat, mehr
brauche ich nicht für den Winter, aber es muss doch in diesem
Wald
sicher noch
einen anderer Zwerg geben der mit mir zusammen im Winter in meiner
Höhle wohnen
könnte und dann wären wir beide nicht so
allein“.
Dieser
Gedanke liess sie nicht mehr los. Sie versorgte die gesammelten
Kräuter in der Höhle, putzte sich die Schuhe sauber
mit einem
Farnblatt und
machte sich auf den Weg. Als
sie so durch den Wald wanderte, begegnete sie Eliot dem Fuchs.
„Mirandola wohin gehst du?“ und sie
erzählte ihm, dass
sie einen Zwerg suche,
der mit ihr den Winter zusammen verbringen und in ihrer Höhle
wohnen möchte:
Der schlaue Fuchs antwortete „ Ja wenn du mir sagst wo Alja
ist,
dann sag ich
dir auch wo ein Zwerg ist“, doch Mirandola wusste nicht wo
Alja
war, denn als
sie die gesammelten Kräuter in ihre Höhle trug, war
Alja
schon fort und sie
schickte Eliot weg. So wanderte sie weiter und kam an einen Bach. Da
sie Hunger
hatte, wollte sie einen Fisch fangen und hatte ihn schon in den
Händen, doch
der Fisch rief „Lass mich leben, ich erfülle dir
einen
Wunsch“. Mirandola
erzählte dem Fisch sie suche einen Zwerg, er solle ihr doch
bitte
helfen. “Ich
werde dir diesen Wunsch erfüllen, geh weiter diesem Bach
entlang
bis du zu drei
ganz grossen Eichenbäumen kommst, dann gehst du zu einem
grossen
Stein dort
wohnt der Zwerg Alois“. Mirandola
konnte kaum glauben, was ihr der Fisch erzählte,
wanderte aber
weiter bis zu den drei grossen Eichen. Von dort aus sah sie auch den
grossen
Stein aber weit und breit keinen Zwerg Alois. Leise schlich sie zum
Stein und
plötzlich sah sie Alois friedlich schlafend auf dem Boden.
Lange
schaute sie
ihn an, eigentlich gefiel ihr Alois und sie weckte ihn leise. Alois
schaute sie
völlig verblüfft an und brachte erst kein Wort
heraus.
Mirandola erzählte ihm
von ihrer Höhle und den langen Wintertagen und fragte Alois,
ob er
mit ihr in
ihre Höhle ziehen möchte. Alois
fand
das eine ganz tolle Idee, packte sein Bündel und zog mit
Mirandola in ihre Höhle.
Nun
mussten sie aber noch
tüchtig Vorräte sammeln für den Winter damit
es in ihrer
Höhle auch schön
gemütlich wird.